117.
Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern.
37
Knigs. Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott." Die letzte Ruhesttte fand er neben seiner Luise im Charlottenburger Mausoleum.
Nie war der Staat in grerer Not gewesen als unter seiner Regierung, nie hatte er sich mit solcher Kraft wieder emporgearbeitet.
117. Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern.
Kriegerische Verwicklungen unter den Hauptmchten wurden durch das Zusammenhalten der Heiligen Allianz, namentlich durch das freund-schaftliche Verhltnis zwischen sterreich, Preußen und Rußland ver-mieden. Dagegen riefen die nationalen und freiheitlichen Bestrebungen in mehreren Lndern bewaffnete Volkserhebungen hervor.
1. Der Befreiungskampf der Griechen, 18211829. Zuerst erreichte der nationale Gedanke sein Ziel in Griechenland. Die Griechen, von jeher kluge Handelsleute, waren unter der im allgemeinen nicht harten trkischen Herrschaft wohlhabend geworden, und die westeuropische Bil-dung war ihnen nicht fremd geblieben. Schiller in Jena weckte in seinen griechischen Zuhrern das Verstndnis fr die Zeit des Leonidas und Themistokles und damit die Begeisterung fr ihr Vaterland. Es ent-stand ein Bund, der sich die Befreiung Griechenlands zur Aufgabe machte und weite Verbreitung fand. Das Haupt des Bundes war der Fürst Alexander Ipsilanti, ein Offizier in russischen Diensten.
Im Vertrauen ans die Hilfe des Zaren Alexander erregte er 1821 1821. in der Moldau einen Aufstand gegen die Trken. Aber der Zar blieb teilnahmlos, die heilige Schar", die Ipsilanti gebildet hatte, wurde auf-gerieben, und er selber floh nach Ungarn, wo er gefangen gehalten wurde.
Ein allgemeiner Aufstand der Griechen war die Folge. Sie kmpften mit groer Tapferkeit und erhielten aus allen Lndern Europas Unter-sttzung durch Freiwillige (unter denen auch der englische Dichter Lord Byron war). Aber ihnen fehlte eine einheitliche Leitung und militrische Ausbildung. Nach dem Falle der heldenmtig verteidigten Festung Missolunghi war ihre Lage hoffnungslos.
Da vereinigte sich England mit Frankreich und Rußland (wo 1825 Nikolaus I. den Thron bestiegen hatte), um den Griechen zu helfen,
trotz Metternichs Gegenbemhungen, der auch hier alles beim alten lassen wollte. Die vereinigte Flotte der drei Mchte und ein von Norden ein-rckendes russisches Landheer besiegten die Trken, und der Sultan sah sich 1829 im Frieden zu Adrianopel gezwungen, die Griechen frei- 1829. zugeben.
1832 setzten die Mchte Otto von Bayern, einen Sohn Ludwigs I., 1832. der sich als Griechenfreund hervorgetan hatte, als König ein. Nur lang-sam wich unter seiner Regierung die Verwilderung und Verwstung, die'
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Extrahierte Personennamen: Schiller Alexander_Ipsilanti Alexander Alexander Alexander Nikolaus_I. Metternichs_Gegenbemhungen Otto_von_Bayern Otto Ludwigs_I. Ludwigs_I.
Extrahierte Ortsnamen: Charlottenburger_Mausoleum Griechenland Jena Ungarn Europas England Frankreich
§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien. 31
Das Familienleben war innig. Die Frauen wurden hoch ge- samtiie achtet; es herrschte die Einehe. Selbst Fürstinnen scheuten die Hausarbeit nicht: die Königin Penelope webt; die Königstochter Nausikaa fährt an den Strand, um zu waschen.
Der Handel wurde fremden Kaufleuten überlassen; als Tausch- Handel mittel diente das Vieh, da gemünztes Geld noch unbekannt war. Die Abgaben wurden in Erzeugnissen des Landes geleistet.
Die Dichtkunst war schon hoch entwickelt; die Sänger standen selbst w^tsunft bei den Fürsten in Ehren.
Die Baukunst der Heldenzeit bezeugen Überbleibsel von Burgen Bau&unft und Gräbern; sie sind aus crmopischem Mauerwerk, d. H. aus riesigen Steinen ohne Mörtelverbindung, erbaut. Berühmte Beste finden sich an den Stätten des alten Mykenä, Tiryns und Troja; besonders nennenswert ist das Löwentor von Mykenä (Tafel Ii, 2).
Huch die aufgefundenen Erz-, Ton- und Glasarbeiten zeigen schon Gewerbe einen hohen Grad von Kunstfertigkeit.
Zweiter Zeitraum.
Die Begründung der griechischen Staaten,
1100-500 v. Lhr.
§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien.
1. Die dorische Wanderung um 1100. Den Anfang der sicherer t Dortföe bezeugten Geschichte bilden Wanderungen der griechischen Stämme. Ihre manooun9 erste Ursache war Übervölkerung und Landmangel, ihre Folge eine neue Verteilung des Landes und eine Änderung der staatlichen Einrichtungen.
Die wichtigsten Folgen hatte die dorische Wanderung.
Die Dorier wohnten ursprünglich an den Abhängen des Olymps, votier von den Thessalem bedrängt, wanderten sie über den (Dta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde, von hier aus zog ein Teil von ihnen — der Sage nach unter Führung der herakliden (Nachkommen des Herakles) — über den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes. Dort wohnten die Achäer. Nach längeren Kämpfen wurden sie a^äer von den siegreichen Doriern teils unterworfen, teils nach der Nordküste des Peloponnes gedrängt, die nun nach ihnen Rchaia genannt wurde.
Die von hier vertriebenen Ionier zogen nach dem stammverwandten jomer Httika, den Inseln desägäischen Meeres und den Küsten Kleinasiens.
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24. Die staatlichen Einrichtungen. § 25. Sparta. 33
2. Die Einheit -es Griechenvolkes. Trotz ihrer Zersplitterung in zahlreiche Kleinstaaten fühlten sich die Griechen doch lebhaft als Glieder eines einzigen Volkes,- denn alle hatten gleiche Sprache und Sitte, verehrten dieselben Götter und hörten deren Willen durch das Orakel zu Delphi, das in ganz Griechenland und selbst im Auslande (bei den „Barbaren") in hohem Ansehen stand. (Ein wichtiges Band der griechischen Stämme und Staaten waren endlich die großen Nationalspiele.
Hm bedeutendsten waren die olympischen Spiele. Sie wurden alle vier Jahre, zu (Ehren des Zeus, zu Olympia in der Landschaft (Elis gefeiert. Bort lagen neben der Rltis, dem Götterhain mit seinen Tempeln, Ritären, Schatzhäusern und Bildsäulen, die Ring- und Rennbahnen und ein Theater (Tafel Ii, 5). Die Dauer des Festes betrug fünf Tage. Die Spiele bestanden aus Wettkämpfen im Lauf und Sprung, im Wurf mit Speer und Diskus, im Ring- und Faustkampf, im Pferde- und Wagenrennen. Der preis des Siegers war ein Kranz von Ölzweigen und hohe (Ehre bei allen Stadt- und Volksgenossen (2. Bild). Dichter verherrlichten seinen Hamen in Lobliedern; in Olympia wurde seine Bildsäule aufgestellt. Ruch die Künste kamen zu ihrem Recht: Musik verschönte das Fest; Geschichtschreiber und Dichter brachten ihre Werke zum Dortrag; Künstler stellten Bildsäulen und Gemälde aus. Sogar die Zeitrechnung der Griechen richtete sich nach den olympischen Spielen: die vierjährige Frist von einem Feste zum anderen hieß eine Olympiade.
Ruch an anderen Orten Griechenlands wurden Nationalspiele gefeiert, so die pythischen Spiele in Delphi zu (Ehren des Rpoiio, die isthmischen Spiele bei Korinth zu (Ehren des Poseidon, die nemet sehen Spiele in der Landschaft Rrgolis.
3. Die beiden Hauptstaaten Griechenlands wurden das dorische Sparta im Peloponnes und das ionische Hthen in Mittelgriechenland.
§ 25. Sparta.
1. Begründung des spartanischen Staates. Die in Lakonien eingedrungenen Dorier waren an Zahl gering, aber kraftvoll und tapfer. Sie bezogen am Flusse (Eurötas ein Lager, und hier erwuchs aus mehreren unbefestigten Dörfern ihr hauptort Sparta. (Ein Teil der achäischen Landesbewohner unterwarf sich nach kurzem Widerstände, ein anderer Teil konnte erst nach langen Kämpfen bezwungen werden.
2. Einteilung des Volkes. So schied sich das spartanische Volk in drei scharf gesonderte Stände:
Linheits-
gefühl
Die
olympischen
Spiele
Andere
National-
spiele
Andrä, Lehrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. I.
3
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34 Geschichte der Griechen.
1. Die Sp artiaten, d. H. die herrschenden Dorier, der Rdel des Landes. Sie allein waren an der Verwaltung des Staates beteiligt und besaßen den größten und besten Teil des Landes.
2. Die Umwohner, d.h. die rings um Sparta wohnenden Rchäer, die sich nach kurzem widerstände freiwillig unterworfen hatten! Sie waren ohne politische Rechte, aber persönlich frei. Sie trieben R&erbau, Gewerbe und Handel und waren zur Zahlung von Rbgaben verpflichtet.
3. Die Heloten, d. H. die nach längerem Kampfe unterworfenen Hchäer. Sie waren Leibeigene des Staates und mußten den Sp artiaten die Felder bestellen oder sonstige Knechtesdienste leisten. Da sie die Spartiaten an Zahl weit übertrafen, so wurden sie aus Furcht vor Rufständen streng überwacht und häufig ungerecht und grausam bestraft.
3. Lykurgs Gesetzgebung. 3n Sparta regierten immer zwei Ho'" Könige zugleich; man führte ihr Geschlecht auf Zwillingsbrüder aus dem hause der herakliden zurück (§ 23, 1). Rber zwischen den beiden Königsfamilien, zwischen Königen und Rdel und zwischen den Spartiaten und Achäern herrschte andauernd heftiger Streit, der den Staat in die größte Gefahr brachte, Rus ihr wurde Sparta durch die Gesetzgebung Lykurgs (um 880 v. (Ihr.) gerettet.
Lykurg Lykurg entstammte nach dem Bericht der griechischen Geschicht-
schreiber aus königlichem Geschlecht und verwaltete eine Zeitlang als Vormund seines minderjährigen Hessen das Königs amt. Dann lernte er im Ausland die Einrichtung anderer Staaten, besonders die von Kreta, kennen. Da baten ihn seine Mitbürger, die Verwirrung in Sparta durch eine Gesetzgebung zu beseitigen. (Er kehrte heim und erhielt zu diesem Werke die Zustimmung des Orakels zu Delphi. Hun ordnete er durch Gesetze die Verfassung des Staates und das Leben des Volkes. Hach feierlicher (Einführung seiner Gesetze verließ er Sparta und starb im Ruslande.
a) Die Verfassung:
Könige 1. Die beiden Könige blieben die obersten Priester und Heer-
führer, doch ihre Regierungsgetvalt wurde beschränkt.
Ratöeraiten 2. Die Gerusia, ein Rat von 28 Riten von mindestens 60 Jahren,
hatte alle wichtigen Dinge zuerst zu beraten, famm^ungen Volksversammlung umfaßte alle Spartiaten vom
30. Jahre an und trat immer zur Zeit des Vollmondes zusammen; sie hatte über die Wahl der Beamten, über Gesetze und Verträge, über Krieg und Frieden durch Abstimmung zu entscheiden.
Spartiaten
Umwohner
Heloten
Lykurgs Ge-
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36 Geschichte der Griechen.
Die Erziehung der Mädchen geschah zwar im Hause, wurde aber auch vom Staate geregelt und überwacht. Sie mußten ihren Körper durch saufen, Hingen und andere Übungen abhärten und geschmeidig machen. Die Frauen hatten höheres Rnsehen und größeren Einfluß als in anderen griechischen Staaten. Die spartanischen Mütter waren so hochgesinnt, daß sie den Tod ihrer Söhne im Kampfe einer rühmlosen Rückkehr vorzogen.
Vorzüge So war das gesamte Leben der Spartaner dem vaterlande
geweiht. In die Schlacht zogen sie wie zu einem Feste: in purpurfarbenen Gewändern, mit Kränzen im haar, mit (Besängen und Flötenspiel. Der Tod im Kampfe galt als die höchste Ehre; die Gefallenen wurden wie Sieger mit Lorbeerzweigen geschmückt.
Mängel Rber die spartanische Gesetzgebung hatte auch Mängel. Das
Familienleben wurde durch die öffentliche Erziehung der Knaben und die Männermahlzeiten geschädigt. Der Segen der arbeit blieb vielen Spartiaten unbekannt. Die Wissenschaften und Künste fanden fast keine Pflege; denn nur die heilige und kriegerische Musik wurde eifrig geübt. Die spartanische Staatsleitung blieb engherzig und erstrebte nur den Vorteil des eigenen Staates.
4. Erfolge der Spartaner. „Das spartanische Volk wird groß und herrlich sein, solange es bei Lykurgs Gesetzen verbleibt," soll das Drakel zu Delphi verkündet haben, und dieser Spruch bewährte sich. 3m
5riebe eigenen Lande wurde der Friede wiederhergestellt. Sodann eroberten die Spartaner in zwei gefährlichen Kriegen die ihnen benachbarte, Messenden- Züchtbare Landschaft Messenien. 3m zweiten Kriege waren anfangs die Messenier glücklich; doch der athenische Sänger Tyrtäus führte die Spartaner durch begeisterte Kriegsgesänge, die zum Teil noch erhalten sind, aufs neue zum Sieg. Ein Teil der Messenier wanderte aus und gründete Messäna (Messina) auf Sizilien; die Zurückbleibenden wurden Heloten.
Hach der (Eroberung Messeniens gewann Sparta auch über die meisten f^Saft übrigen Staaten des Peloponnes eine gewisse Vorherrschaft; es bildete mit ihnen den peloponnesischen Bund. Ja, weil es von allen griechischen Staaten das stärkste Landheer besaß, wurde ihm die Führung von ganz Griechenland zugestanden.
§26. Stthen.
Herkunst 1. Das Volk. Die Rthener rühmten sich, von jeher in ihrem Lande gesessen zu haben, von Sklaven und Fremden abgesehen, war das ganze Volk ionischen Stammes und nur dem Besitz nach in mehrere
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42
Geschichte der Griechen.
Dritter Zeitraum.
Die Bliite Griechenlands 500—451 v. Thr.
§ 28. Die Perserzüge 500—449 v. Chr.
1. Der Aufstand -er Ionier. Die griechischen Kolonien in Kleinasien waren von König (Eqrus der persischen Herrschaft unterworfen worden. Um sich zu befreien, wagten sie im Jahre 500 d. (Ehr.
2^« Rufst and; sie wurden dabei von den europäischen Griechen unterstützt, insbesondere von den Athenern. Doch die Perser besiegten die ionischen Städte und unterwarfen sie aufs neue. Bei diesen Kämpfen ging S a r b e s in Flammen auf.
2. Die beiden Züge -es öartus. Schon lange hegte der perser-könig Darius (§16, 3) den Plan, das europäische Griechenland seinem Reiche einzuverleiben; der Anteil der abendländischen Griechen am Ruf-stande der Ionier zwang ihn zur Rache. (Ein Diener mußte ihm angeblich bei jeder Mahlzeit zurufen: „Herr, gedenke der Athener!"
p»seru a) erste Perserzug 492, mit dem Darius feinen Schwieger-et4923us söhn Utardonius beauftragte, erreichte Griechenland nicht. Die Flotte scheiterte infolge eines heftigen Sturmes an dem gefährlichen Vorgebirge Rthos; auch das Landheer erlitt schwere Verluste und mußte umkehren. Zweiter b) Der zweite Perserzug 490. persische Herolde sollten den Po£T griechischen Staaten „(Erde und Wasser" abfordern. Fast überall entsprach man der Forderung; doch die Athener und Spartaner verhöhnten und töteten die Gesandten. So wurde ein neuer Rachezug nötig. Ein Heer von 110000 irtanrt unter Datis und Rrtaphernes wurde auf Schiffen von 3onien aus nach Mittelgriechenland gesandt. Beim Heere befand sich auch hfppias (§ 26, 5); er hoffte die Herrschaft über Rthen zurückzuerhalten. Ruf seinen Rat landeten die Perser bei Marathon, weil die dortige (Ebene für ihre Reiterei günstig war.
Die Rthener baten durch einen (Eilboten in Sparta um Hilfe; doch die Spartaner erklärten, daß sie wegen eines heiligen Festes vor dem Vollmond nicht ausrücken könnten. So konnten die Rthener den Persern nur 10000 Rtann gegenüberstellen. Rm Kampfestage führte sie der tapfere Milti ad es, der die persische Kriegsweise kannte. Durch kluge Schlachtordnung und sieg bei kraftvollen Rnsturm gewannen sie bei Marathon einen glänzenden Sieg ; m“^o)on sie erbeuteten das persische Lager und sieben Schiffe.
Die übrige Flotte der Perser umfuhr das Vorgebirge Sünium, um Rthen anzugreifen. Dort aber fand sie das athenische Heer schon wieder
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Extrahierte Personennamen: Darius_( Darius Darius Darius
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§ 28. Die Perserzüge 500—449 v. Lhr.
45
und gingen selbst an Borb der Schiffe. Nach ihrem Abzug rückte das persische Landheer in das unverteibigte Athen urtb steckte es in Branb. fltb^n”ter* Huch die persische Flotte stellte sich bicht bei Salamis auf. Schon wollten sich die Schiffe der Griechen nach allen Seiten zerstreuen; ba bewog Chemistoltles durch listige Botschaft den Perserkönig, die griechische Flotte einzuschließen. Jetzt war der Kampf unoermeiblich; auch der verbannte Hristibes fanb sich noch ein, um baran teilzunehmen.
So kam es am 20. September 480 zu der großen Seeschlacht bei Seeschlacht Salamis. 380 griechische Schiffe, unter ihnen 180 athenische, kämpftenbet f8aiami3 gegen 900 Schiffe der Perser. Die Griechen fochten in guter (Drbnung und in geschlossenen Reihen, die Perser ohne (Drbnung und Plan. Beer je s schaute von einem Berghange des attischen Ufers dem Kampfe zu; er mußte es ansehen, wie seine Flotte in Verwirrung geriet und viele ihrer Schiffe vernichtet, die übrigen zerstreut und verjagt würden. (Entmutigt, Heimkehr beschloß er, mit der Hauptmasse seines Heeres nach Hsien zurückzukehren. des 3eer$es
e) Oie Schlachten bei Platäa und Mykale 479. Doch ließ er in Thessalien 300000 Mann erlesener Truppen unter Ittarbonius zur maröonms Fortsetzung des Krieges zurück. Der persische Felbherr versuchte zunächst die Griechen zu entzweien. (Er ließ den Athenern (Erhaltung ihrer Unabhängigkeit, Vergrößerung ihres Gebietes und den Xdieberaufbau ihrer Tempel versprechen, falls sie auf seine Seite treten würden. Doch die Athener gaben die hochherzige Antwort: „Die Freiheit ist unsere Losung, und wir werben sie verteibigen, solange wir können. Solange die Sonne ihre Bahn roanbelt, werben wir mit Lerxes einen vergleich nicht eingehen, sonbern ihm beherzt entgegentreten, im vertrauen auf den Bei* staub der Götter und Heroen, bereu Tempel und Bilbsäulen er, der Frevler, verbrannt hat."
So brach Ittarbonius im nächsten Sommer aufs neue in Hellas ein, verheerte Attika und verbrannte das abermals von seinen Bewohnern verlassene Athen zum zweitenmal. Als dann vom Peloponnes her ein Griechenheer nahte, zog er sich nach Böotien zurück, hier kam es zu der großen Schlacht bei ptatää 479. Den 300000 Persern des litarbonius schiacht bei traten 110000 Griechen entgegen. Den Oberbefehl der Griechen hatte der piataa 479 Spartaner |)ausanias inne, die Athener führte Ariftibes. Die Perser würden gänzlich geschlagen, Ittarbonius fiel. An bemselben Tage besiegte die griechische Flotte den Rest der Perserflotte und ein persisches £anbheer am Vorgebirge Mhkale in 3onien. (Errangen bei Platää die Spartaner schiacht bei benpreis der Tapferkeit, so taten bei Inykale die Athener unter Beanthippus 479 das Beste.
5. Der Aufschwung Athens und der Angriffskrieg gegen auffchnmng die Perser. Athen würde nun toieber aufgebaut und trotz des Rti,ens
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82
23. (24.)
Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonieen.
1. Die dorische Wanderung 1104: ("!). Dem Heldenzeitalter folgen groe Waliderungen der griechischen Stmme, durch welche eine Umwandlung der ltesten Zustnde herbeigefhrt wurde. Von den wichtigsten Folgen war namentlich die dorische Wanderung.
Die Dorier ursprnglich an den Abhngen des Olymp wohnend wanderten der den ta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde. Von hier aus zogen sie der Sage nach unter Fhrung derherakliden (Nachkommen des Herkules) der den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes (1104 ?). Sie besiegten in ln-geren Kmpfen die dort ansssigen Acher und besetzten den sdlichen und stlichen Teil des Peloponnes: Messenien, Lakonien, Argolis, Korinth. Die Acher, welche bisher diese Lnder in Besitz gehabt hatten, wurden teils unterworfen, teils nach der Nordkste des Peloponnes verdrngt, die nun nach ihnen Achaia genannt wurde. Die von hier verdrngten Jonier wanderten nach dem stammverwandten Attika und von da meist nach den Inseln des gischen Meeres und den Ksten Kleinasiens.
2. Die Kolonieen. Durch diese Wanderung entstanden die grie-chischen Kolonieen in Kleinasien. Die wichtigsten waren die sogenannten jonischen d. h. von dem Stamme der Jonier auf der West-kste von Kleinasien gegrndeten Kolonieen, unter welchen namentlich die Städte Milet, Ephesus, Smyrna und Phoca zu hoher-Blte gelangten. Auch von den Stmmen der Dorier und o lier wurden Kolo-nieen in Kleinasien angelegt. In der folgenden Zeit breiteten sich die Pflanz-stdte der Griechen immer weiter aus: auch an der Nordkste des gischen Meeres, an den Ufern des Schwarzen Meeres, in Unteritalien (Tarent) und Sizilien (Syrakus), selbst in Gallien (Massilia) und Spanien gab es grie-chische Kolonieen. Diese blieben mit dem Mutterlande in Verbindung; grie-chische Kunst und Wissenschaft waren in ihnen verbreitet; ja, die Kolonieen eilten in den Fortschritten der Kultur zum Teil dem Mutterlande voraus.
24. (25.)
Die Staatsverfassungen und die Nationaleinheit.
1. Die Staatsverfassungen. Griechenland bildete keinen Gesamtstaat; es zerfiel, durch seine natrliche Beschaffenheit vielfach geteilt, in eine Menge kleiner Staaten. Anfangs standen an deren Spitze n i g e. So im Helden-zeitalter; so in den Staaten, welche die Dorier im Peloponnes gegrndet hatten. In Sparta regierten immer zwei Könige zugleich (die ihr Geschlecht
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34
wurden Nationalspiele gefeiert, so die pythischen Spiele in Delphi zu Ehren des Apollon, die isthmischen Spiele bei Korinth zu Ehren des Poseidon, die nemaischen in der Landschaft Arglis. lb'lb ?.)
25. (26.)
Sparta und die Gesetzgebung Lykurgs.
1. Die beiden Hauptstaaten Griechenlands. Unter den griechischen Staaten erhoben sich zw ei vor den brigen an Macht und Ansehen: Sparta, das dem dorischen Stamme angehrte, und Athen, dessen Bewohner joni-schien Stammes waren.
2. Die Gesetzgebung Lykurgs, um 880. Zuerst erhielt der Staat der Spartaner, der durch heftige innere Unruhen und Kmpfe erschttert war, eine feste Ordnung durch die Gesetzgebung Lykurgs. Lykurg war der Bruder eines der beiden in Sparta nebeneinander regierenden Könige und hatte, als sein kniglicher Bruder gestorben war, fr dessen minderjhrigen Sohn eine Zeitlang als Vormund das Knigsamt verwaltet. Dann war er ins Ausland gereist und hatte die staatlichen Einrichtungen anderer Völker, namentlich die auf der Insel Kreta eingefhrte Staatsordnung, kennen gelernt. Von seinen Reisen heimgekehrt, 'gab er seinem Vaterlande Gesetze^N^das delphische Orakel durch seine Zustimmung und Besttigung eine hhere Weihe verlieh.
Das Land wurde in 39 000 unverkufliche Lose geteilt. Von diesen / bekamen die Sp ar tiaten, d. h. die Herrschenben Dorier. 9000 arfiere. die' .Umwohner, d. h. die rings um Sparta wohnende unterworfene alte Lanbes-Bevlkerung, 30000 kleinere Lose. Die Zeloten, b. li. die mit den Waffen in der Hand bezwungenen Einwohner, muten als Leibeigene des Staates den Spartiaten baslanb bauen. Den beibenknigenwrbe die Gerusia zur Seite gestellt, der Rat der 28 Alten, die wenigstens 60 Jahre zhlten. An der Volksversammlung, welche der die Gesetze abstimmte, nahmen alle Spartiaten vom 30. Jahre an teil. Mit der Aussicht der die Ausfhrung der Gesetze wrben 5 Evhore^i beauftragt.
Lykurg wollte die Spartaner zu einem nchternen, kraftvollen Kriegervolk bilben. Nicht, wie anbere Stbte, burchfestungswerke, sondern durch die Tapferkeit ihrer Bewohner follte die Stadt Sparta gegen herandringende Feinde geschtzt werden; nach der Bestimmung Lykurgs blieb daher die Stabtohne Mauern, ein offener Ort, bamit das Volk nie. \ unkriegerisch werbe.'? Um keine Schwelgerei aufkommen zu lassen, fhrte Lykurg g enteinfame Mahlzeiten mit einfacher, berber Kost ein, an ^ welchen alle Männer, auch die Könige teilnehmen muten, je 15 an einem Tisch. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe. Auch in Kleidung
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